Auf dem Weg zum Projekt

Die Schließung und Niedergang der meisten ostbayerischen Glashütten ab 2006 auf der einen Seite, das Abwandern junger, gut ausgebildeter Glasfachschüler*innen auf der anderen: Diese Entwicklungen wollten wir nicht ohnmächtig hinnehmen. Immerhin lehrt die Glasgeschichte – so, wie sie im Glasmuseum Frauenau in Szene gesetzt wird – wie innovativ die Glasmacher in Europa von je her auf das Auf und Ab von Wirtschaft und Kultur reagiert haben!

Bereits ab 2004 wurden aus dem Bild-Werk Frauenau immer wieder Aktionen initiiert, die grenzüberschreitend die Glasleute, Ausbilder, Museumsleute und Kunsthistoriker in Frauenau, am Glasofen, in den Werkstätten und im Glasmuseum Frauenau zusammenbrachte: so ab 2005 das Artist-in-Residence-Programm der Glashütte Eisch, 2006 das Internationale Glassymposium „Glas im Kontext: Kunst-Bild-Industrie”, 2016 das Symposium „Zwischenwelten in heißem Glas: Perspektiven des Graal-Glases“.

Ab 2014 entwickelten wir im Team ein erstes Konzept „Glas-Werk“ für unsere ostbayerische Glasregion. Ab 2017 erweiterten wir den Fokus auf die Austauschbeziehungen der Glasleute in Europa. Gemeinsam mit Hochschulpartnern aus Bornholm/Kopenhagen, Graz sowie aus dem nordböhmischen Ústí nad Labem erarbeiteten wir das Projekt “Glass Works. Training | Networking | Taking Roots”. 2018 wurde das Projekt mit dem hervorragenden Ergebnis von 91 von 100 Punkten, bei einer Förderchance von 21 Prozent, in das EU-Förderprogramm KREATIVES EUROPA KULTUR aufgenommen. Neben weiteren Fördergebern unterstützt das Bayerische Heimatministerium das Projekt substanziell.