Ein Glas – viele Hände

Bei der Glaserzeugung spielen handwerkliches Können, spezialisiertes Wissen, Arbeitsteiligkeit, ästhetischer Sinn und Kreativität zusammen.

Seit rund 4000 Jahren stellen Menschen Glas her. Seit dem 1. Jh. v. Chr. bis heute wird es unverändert an der Glasmacherpfeife geblasen. Darüber hinaus kann Glas durch vielfältige Techniken gestaltet werden: Es ist stets innovativ und repräsentativ für den Geschmack und das Lebensgefühl seiner Zeit. Diesen Mehrwert erhält es durch das Zusammenwirken vieler Hände mit handwerklichem Spezialwissen und kreativen Köpfen. Nur im Teamwork können die ineinandergreifenden Arbeitsabläufe in Entwurf, Fertigung und Veredlung gemeistert werden. Dies gilt für die mittelalterlichen Waldglashütten ebenso wie für moderne Glashütten oder Studios.

Die arbeitsteilige und industrielle Seite des Glasmachens begründet von je her auch das Selbstbewusstsein und die Autonomie der Glasleute gegenüber Leibeigenschaft oder Zunftregeln.