So hieß am 10. Januar 2022 eine – trotz Covid-Einschränkungen – gut besuchte Veranstaltung bei der Handwerkskammer München. Anlass war unsere Wanderausstellung „Glass Works. European Glass Lives in Craft, Art and Industry“, die dort über die Weihnachts- und Neujahrszeit Station machte. Im Joseph-Wild-Saal mitten in Schwabing, illustriert durch Bilder und Geschichten aus dem Glasmuseum Frauenau, zeichnete Kulturanthropologin Katharina Eisch-Angus nach, wie die europäischen Glasleute stets grenzüberschreitend unterwegs waren, immer neue Wege gegangen sind – und wie die Internationale Studiobewegung eben das vom Hotspot Frauenau aus weiterführt.
Anschließend gab es eine spannende Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Daniel Drascek und Wolfgang Lösche aus der bayerischen Expertenkommission für immaterielles UNESCO-Kulturerbe, mit Heinz Fischer und Sarah Höchstetter von Glass Works/Bild-Werk, und Selina Weber und Patricia Mund als Glass-Works-Stipendiatinnen des Winters 2019/2020. Beide schilderten, wie sie das Glass Works-Training als Sprungbrett in die Selbständigkeit hatten nutzen können.
Die vielleicht wichtigste Botschaft war diese: Die Zeit der großen Glashütten im Bayerischen Wald ist weitgehend zu Ende. In kleinen Einheiten, mit neuen Strukturen aber hat das Glas weiterhin eine Chance. Hier liegt das Bild-Werk mit seinen Erfahrungen und Verbindungen gerade richtig in der Zeit, hier können wir an einem „Wendepunkt“ ansetzen, der sich derzeit nicht nur in Ostbayern abzeichnet und der neue Perspektiven regionaler Entwicklung öffnet.