Glasmaler, Glasmacher, Glasmeister, Vitreator * in Neuern im Böhmerwald (Nýrsko, CZ), + ca. 1390 in Prag
Der ursprünglich aus Neuern im Böhmerwald stammende Conradus Glaser erhielt 1348 das Bürgerrecht in Prag, wo er als Vitreator (Glaser) an den großen Bauprojekten Karls IV. mitarbeitete. Conradus Glaser brach von Prag aus zu den Kirchenbaustellen auf, zum Beispiel nach Brünn (Brno, CZ). 1363 beteiligte er sich wohl am Bau der Sebalduskirche in Nürnberg, und 1369 war er als Bürger in Klattau (Klatovy, CZ) eingetragen. 1374 taucht er in den Breslauer Stadtbüchern als Glasmacher und -maler auf. Dort arbeitete er in schlesischen Städten und Glashütten der Umgebung. Die Glasmaler jener Zeit fertigten ihre Farbgläser selbst in umliegenden Glashütten. Nach dem Tod Conradus Glasers führten Sohn und Enkel die Werkstatt weiter und reisten dafür mit Pferd und Wagen durch Europa. Mittelalterliche Glaser und Glasmeister fungierten als Brücken zwischen Stadt und Land und zwischen den Ländern Europas.
Nach Forschungen von Dr. Jitka Lňeničková
