Die Geschichte der Glashütte Meisenthal in Lothringen ist eine Mutmacher-Geschichte für den Bayerischen Wald und für Glass Works! Deshalb hat sich eine kleine Delegation im Sommer 2019 auf den Weg gemacht, um sich an Ort und Stelle zu informieren. In dem kleinen französischen Dorf entsteht mit erheblichen öffentlichen Geldern das „Centre International d´Art Verrier“, ein Glas- und Kulturzentrum, das auch zum touristischen Aushängeschild für die gesamte Region werden soll. Kunst, Technik und Industrie gehen eine ungewöhnliche Verbindung ein. Alte und moderne Architektur fließen ineinander, stehen für Vergangenheit und Zukunft. Junge Designer experimentieren in der früheren Glashütte, Kinder lernen spielerisch den Umgang mit Glas, in der ehemaligen Ofenhalle finden Konzerte und Ausstellungen statt. Es gibt auch wieder eine kleine designorientierte Produktion vor allem von Christbaumkugeln.
Lothringen war ein armer Landstrich und die Bewohner schmückten ihre Christbäume an Weihnachten mit getrockneten Äpfeln. 1858 fiel die Ernte schlecht aus und Kugeln aus Glas ersetzten die Früchte. Ein besonderer Weihnachtsschmuck war kreiert!
Nach Jahren der Depression wächst in Meisenthal die Zuversicht nach dem Motto „Die Geschichte geht weiter!“ Die Insolvenz der Hütte 1969 war nur eine vorübergehende Zäsur. Ein Museum entsteht, in dem gezeigt wird, was die Arbeiter mit ihrem großen Können über 250 Jahre in der Hütte geschaffen haben, die einmal das Zentrum des französischen Jugendstils war, mit Émile Gallé als Protagonisten. Für Yann Grienenberger, den Direktor des Glaszentrums Meisenthal, gilt: Nichts geschieht von selbst, packen wir es an! Ein guter Satz auch für unser Glass-Works-Vorhaben im Bayerischen Wald!